3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit

Nur ein Datum oder steckt mehr dahinter ?

3.Oktober, Tag der Deutschen Einheit,
dieser besondere Tag ist für die einen ein Tag im Kalender an dem man nicht unbedingt an Arbeit denken muss. Aber mit dem 3. Oktober verbinden jedoch die meisten Menschen in Deutschland den Tag der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten im Jahre 1990.

Für eine Reihe von Menschen die 1961 an der deutsch-deutschen Grenze lebten, weckt dieser Tag schmerzhafte Erinnerungen an die deutsche Teilung und an ihr persönliches Schicksal in der damaligen DDR.

In den frühen Morgenstunden des 3. Oktober 1961 verloren Tausende Bewohner in zahlreichen Grenzorten der DDR ihre Heimat. Wie schon im Jahre 1952 wärend der Errichtung der 5 Km breiten Sperrzone entlang der Grenze, sollten sich dramatische Szenen abspielen.
Innerhalb weniger Stunden mussten sie ihr Hab und Gut packen. Gründe für die Aussiedlung wurden nicht genannt. Für viele diese Menschen war es eine ungewollter Abschied auf Jahrzehnte, für einige ein Abschied für immer.
Bei den Zwangsaussiedlungen 1952 unter dem Decknamen „Ungeziefer“ und 1961 „Festigung“ verloren etwa 12.000 Menschen entlang der innerdeutschen Grenze über Nacht ihre Heimat. Oft waren die betroffenen Familien seit Jahrhunderten in den Orten ansässig. Dort waren sie geboren, aufgewachsen, besuchten die Schulen, hatten ihre Arbeit, gründeten Familien und sahen, wie die nächste Generation heranwuchs.
Vielleicht vermittelt das Wissen um die Lebensweise eine Vorstellung davon, welche Tragik die Zwangsaussiedlung für die Betroffenen bedeutete. Zumal man ihnen am neuen Wohnort mit großer Skepsis und sogar mit Ablehnung begegnete, denn die Staatlichen Stellen hatten dafür gesorgt, diese Menschen zu kriminalisieren. So war es schwer, Fuß zu fassen, stand man doch auch materiell vor dem Nichts. Bedrückend war oftmals menschenunwürdige Unterbringung in der Anfangszeit. Auch die Familie zu ernähren erwies sich als sehr schwierig, wenn der Hof oder die existenzsichernde Arbeit zurückgelassen werden musste. Nicht jeder vermochte die Bürde zu tragen, manch einer zerbrach an diesem Schicksal.

Foto : Gillmann

Aber auch das Leben für die im Grenzgebiet verbliebenen Menschen sollte sich Grundlegend ändern. Trauer über den Verlust von Verwandten, Freunden, Nachbarn, mit denen man eng verbunden war, bestimmte das Leben. Auf die Frage nach dem „Warum“ gab es keine Antwort. Die Willkür der staatlichen Stellen zeigte Wirkung, fortan prägten Ängste, Misstrauen und Furcht vor weiteren Aussiedlungen das zusammenleben.
Dieser Zustand hielt sich bis zur Wende 1989, die Bewohner des Grenzgebietes endlich die ersehnte Freiheit brachte. Jahrelang hatten sie nur unter den Einschränkungen des Grenzregimes gelebt, durften sich nicht frei bewegen, Besuch nur mit Genehmigung der Volkspolizei empfangen und wurden stetig überwacht.
Mit der Wende 1989 bot sich für die Zwangsausgesiedelten die Chance, die geliebte Heimat wieder zu sehen. Oft war aber die Enttäuschung groß, Häuser gehörten anderen oder waren abgerissen, häufig lebten die alten Freunde und Nachbarn nicht mehr. Nur einzelne brachten den Mut auf und wagten einen Neuanfang in der alten Heimat.

 

Der Heutige Tag ist also doch mehr als nur ein zusätzlich freier Arbeitstag. Er erinnert mehr an eine Zeit, wo viele unserer Bürger eher gefangen als Frei waren. Gefeiert wird dieser besondere Tag auf verschiedener Art und Weise, wie in Darchau im Landkreis Lüneburg die ein „Brückenfest“ veranstalten. Dieses Fest dient in erster Linie zur Zusammenführung der Ost und West Elb-Seite, jedoch wird hier auch auf einen Bau eine Elb-Brücke hingewiesen.
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In der Region gibt es zahlreiche Museen die sich unter Anderem mit dem Thema „Zwangsaussiedlungen“ befasst haben, wie das Heimatmuseum in Konau. Besuche dieser Museen lohnen sich alle male und sind kostenlos.

 

Foto: Gillmann,  Museum “ Zwangsaussiedlung“ Elbstrasse 29, 19273 Popelau
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